Von standardisierten Komponenten zu maßgeschneiderten Lösungen: Ageris' innovativer Ansatz für Automatisierung

Von standardisierten Komponenten zu maßgeschneiderten Lösungen: Ageris' innovativer Ansatz für Automatisierung

Warum stetig das Rad neu erfinden und Produkte immer wieder und wieder von vorne entwickeln, programmieren und dabei Zeit und Geld verlieren? Wieso immer wieder die zähe Suche nach Lieferanten und der passenden Qualität, das Warten auf Produktlieferungen auf sich nehmen? Warum müssen es immer komplizierte Individuallösungen sein? Warum nicht einfach mal Neues wagen?

Das haben sich auch Christian und Georg von KOCH Steuerungstechnik gefragt und mit AGERIS eine Plattform ins Leben gerufen, deren Aufgabe es sein soll, genau diese Probleme aus dem Weg zu schaffen und so Platz für neue, innovative Möglichkeiten zu schaffen. Lösungsorientiert und weltoffen, effizient und vor allem schnell soll die Automatisierungswelt der Zukunft werden.

AGERIS soll der Ort für den internationalen Zusammenschluss und Austausch zahlreicher Anlagenautomatisierer, Steuerungsprogrammierer und Prozessspezialisten werden, die gemeinsam – ganz wider der eigenbrötlerischen Natur der Branche – an bestmöglichen Lösungen arbeiten und zusammen besser werden. Das Ziel: Jeder teilt das eigene Wissen und erprobte, modulare, offene Systeme können von verschiedenen Verkäufern angeboten werden, sodass dank Konfigurationsoption der Webseite, Anlagen zusammengestellt und bestellt werden können, die nur noch ein kleines Maß an Anpassung benötigen. Im Grunde also Individualität en masse.


Warum ein Umdenken nötig ist und AGERIS Sinn ergibt


Möchte man sich eine neue Anlage samt Steuerungstechnik zulegen, so kommt man nicht darum herum, zu merken, wie zeitintensiv ein solches Streben sein kann. Angefangen vom Personalmangel bei Automatisierern, Konstrukteuren und Programmierern, sowie der aufwendigen Suche nach der gewünschten Qualität, den enormen Fixkosten, ewigen Wartezeiten auf einzelne Komponenten, kommt auch noch hinzu, dass unerprobte Individuallösungen immer ein Risiko mit sich bringen. Sind Kunden im Zweifel mit den Endprodukten nicht zufrieden oder funktioniert die neu aufgebaute Anlage nicht einwandfrei, müssen nachträgliche Änderungen vorgenommen werden, die wiederum Zeit und Geld kosten. Da alle Anlagen unterschiedlich und nicht miteinander vergleichbar sind, können Teile auch nicht einfach für neue Projekte verwendet werden.


„Alles ist unterschiedlich, keine Anlage ist mit der anderen vergleichbar, das ist gerade das Problem, alles ist Sondermaschinenbau.“


Während in vielen Branchen der monetäre Vorteil der größte Überzeugungspunkt wäre, um umzudenken und neue Ansätze zu verfolgen, ist in der Automatisierungsindustrie die Frage nach der Geschwindigkeit die größere. Durch die zeitintensive Arbeit der Automatisierer, sowie den langen Lieferzeiten, werden insgesamt jedoch auch weniger Aufträge vollendet, was für Unternehmen natürlich auch weniger Umsatz bedeutet.

Die Arbeit ‚lohnt‘ sich zwar für die Automatisierer, Konstrukteure und Programmierer, jedoch tüfteln und lernen sie alle für sich allein, anstatt gemeinsam die bestmöglichen Lösungen weiterzuentwickeln. So haben sie oftmals ihre eigene Software-Architektur und Ordnerstrukturen für ihre eigenen Zwecke optimiert und an Gewohnheiten angepasst, sind jedoch gewissermaßen auch in ihrem eigenen Konstrukt und Handlungsrahmen gefangen, was es ihnen schwer macht, sich neuen Impulsen und Ideen zu öffnen. Beschäftigte im IT-Bereich werden häufig als Alleingänger und Einzelkämpfer wahrgenommen und das Vorurteil sie wären sozial eher unbeholfen und unkommunikativ eilt ihnen voraus, jedoch zeigt sich zuletzt auch in den alten Strukturen der Branche eine defensive Haltung gegenüber neuen Konzepten. Ob es also um Stolz geht, ob das Ausweichen auf bereits vorgefertigte Optionen als persönliches Versagen wahrgenommen wird, oder wo genau die Hemmschwelle liegt, ist unklar. Fest steht nur: neue Techniken, brauchen auch ein neues Denken.


Aus alten Muster brechen – gemeinsam besser werden


Von den Problemen und dem ‚Ist-Zustand‘ der Branche ausgehend, greift das Konzept von AGERIS auf erprobte, schnell lieferbare Standardkomponenten zurück, die kombiniert werden können, wodurch sie auch austausch- und wiederverwendbar werden. Dadurch, dass AGERIS als Marktplatz fungiert, reduziert sich die Kommunikation mit einst zahlreichen Lieferanten auf nur eine Plattform und einen Ansprechpartner. Die Preise können bereits im Konfigurationsprozess kalkuliert werden und die praxiserprobten Komponenten sind aufgrund der permanenten Verfügbarkeit schnell lieferbar, wodurch das gesamte Projekt sowohl zeitlich als auch finanziell viel präziser berechnet werden kann.

Die Software soll offen sein, sodass der Automatisierer einfach damit arbeiten kann und Konfigurationen und Erweiterungen problemlos vorgenommen werden können, wodurch auch seine Arbeitszeit reduziert werden kann und seine Energie in die Umsetzung der wichtigeren Dinge, wie den Sonderwünschen der Kunden, widmen kann. Ein wichtiger Punkt, da in der Vergangenheit Programmierer häufig die letzten in der Projektkette gewesen sind und viel Zeit
in die Behebung der Fehler der anderen fließen musste, bevor die eigentliche Arbeit getan werden konnte.


„Dann habe ich auf einmal nur noch einen Ansprechpartner. Stand heute brauche ich einen Fertiger, dann brauche einen Konstrukteur, da brauche ich einen Elektroplan, da habe ich dann einen Lieferanten für dies und einen Lieferanten für das und alle haben unterschiedliche Lieferzeiten, das summiert sich schon.“


Durch die kalkulierbaren Projektlaufzeiten können Kunden schneller beliefert werden und dank der bereits geprüften und etablierten Komponenten können die Anlagen zügig in Betrieb genommen werden, wodurch neue Produkte auch schneller in den Markt eingeführt werden können.

Dank der Erfahrung, die in die Entwicklung der Komponenten geflossen ist, gelten sie als sicher und zuverlässig, was wiederum die Betriebskosten senkt. Die Modularität ermöglicht zudem eine größere Flexibilität bei der Anpassung der Anlagen an spezifische Anforderungen und eine einfachere Erweiterung der Anlage, wenn z.B. die Kapazität erhöht werden sollte. Dadurch wird die Lebensdauer der Anlage verlängert und Investitionskosten gesenkt. Definitiv ein Win-Win für alle Seiten.

Durch die eingesparte Zeit bleibt für Automatisierungsunternehmen mehr Zeit für neue Projekte. Automatisierer verlieren also nicht ihren Job, indem auf Standardkomponenten zurückgegriffen wird. Hierbei sollen auch die Grenzen der Produkte von AGERIS betont werden. Es handelt sich lediglich um Konfigurationen von Starterprodukten, nicht um komplett fertige Anlagen.
Wer argumentiert, Standardisierung würde im Anlagenbau nicht funktionieren, da der Kunde immer spezifische Sonderwünsche hat, hat also das Konzept der Mass Customization noch nicht verstanden. Etwa 80 Prozent einer Anlage kann aus AGERIS Teilsystemen aufgebaut werden, der Rest ist und bleibt individuell. Es soll niemandem die Arbeit komplett weggenommen werden, sie soll lediglich einfacher, schneller und besser von der Hand gehen. Was spricht also dagegen?


„Wir liefern nichts Schlüsselfertiges, wir wollen die Industrie nicht überflüssig machen, die sollen ihre Arbeit einfacher und schneller machen können, weil wir sie auch nicht mehr so machen wollen, wie wir sie jetzt machen.“


Im B2B-Bereich für produzierende Unternehmen werden die Lösungen gesucht, die exakt passen, da gibt es keinen Verhandlungsspielraum - auch nicht um nur einen einzigen Zentimeter. Grundlegende Anforderungen müssen individuell erfüllt werden, aber wie genau die Teile produziert werden ist dem Kunden in der Regel letztendlich egal, und hierbei kann AGERIS nützlich werden.
Umdenken in der Branche als Grundbedingung für den Wandel
Die Auswahl aus besser, billiger oder schneller ist dank Baukastenprinzip und Digitalisierung bei AGERIS Geschichte.

Werden Anlagen etwa digital aufgebaut, wird nur ein Arbeitstag benötigt, ganz ohne Wartezeit. Auch Änderungen können einfach und kostengünstig vollzogen werden und dank neuester VR- Technik können Anlagen von Kunden sogar virtuell besichtigt werden.


„Du kannst gleichzeitig besser werden, weil du Erfahrungen sammelst und schneller werden, weil du die Dinge einfach digital machst und billiger ist es auch nicht, weil wir immer wieder die gleichen Standardkomponenten nehmen.“


Überwiegen nun für einen Laien offensichtlich die positiven Aspekte, scheint es nur noch eine große Herausforderung zu geben, vor der AGERIS steht: die Menschen aus der Branche von dem Konzept zu überzeugen.


Es ergibt mehr Sinn, diejenigen, die dem Konzept des modularen Anlagenbaus gegenüber offen(er) sind anzusprechen, als sich an den vehementen Verweigerern die Zähne auszubeißen. Bei ihnen stellt sich nur nach wie vor die Frage, was genau ihr grundlegendes Problem sein könnte. Wieso muss jedes Teil der Anlage selbst entwickelt werden? Gibt es ein Problem oder einen erheblichen Nachteil, der bislang bei AGERIS übersehen wurde?


All diejenigen, die jedoch noch unentschlossen sind, können durch Erfolgsgeschichten und positive Erfahrungen anderer mit an Bord genommen werden und von denen wird es in der Zukunft so einige geben.

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